Laufberichte 2017

10.12.2017 7G-Marathon

Bananas on ice - Siebengebirgsmarathon echt im Winter

 

Eigentlich reizt es mich nicht, einen Bericht über einen Marathon zu schreiben, den ich schon etliche Male gelaufen bin. Es braucht auch schon besonders hübsches Wetter, um mich zum erneuten Fotografieren zu verlocken. - Nun, besonders hübsches Wetter hatten wir dieses Jahr, ich habe fotografiert, und ich schreibe einen Bericht.

Es hatte am Vortag schon geschneit, aber gerade recht, um die Landschaft ein wenig einzupudern und uns einen pittoresken Marathon am zweiten Adventssonntag zu bescheren.

Und es war mehr Schnee angesagt -genau während des Marathons sollte ein Schneegebiet über das Siebengebirge ziehen, teilweise mit kräftigem Wind. So war ich denn von der Ausrüstung her gewappnet. Erstmalig hatte ich eine feste Regenhose als Laufhose gewählt, ich (Mützenhasserin) trug eine Kappe auf dem Kopf, darum und um meinen Hals kunstvoll drapiert zwei Buffs, die um Kappe und Kopf einen Schnee- und Windschutztunnel bilden sollten. Trailschuhe, Winterjacke. Kein Schnickschnack.

Die Ankunft in der Halle war wie gewohnt herzlich. Familientreffen der Ultraläufer. Besonders bei den rareren Läufen im Winter scheint der gewöhnliche Langläufer auch weitere Anfahrten in Kauf zu nehmen, um im Rudel unterwegs sein zu können. Sehr nett!

Allen war klar: es wird einfach nur gelaufen, niemand kann heute rennen. Streckenrekorde scheiden aus. Wir laufen heute miteinander und Ziel ist, gesund anzukommen.

Der Start war wie gewohnt an der sehr schönen Gangpferdeanlage, und ich machte noch  meinen traditionellen Rundgang durch die großen Paddocks des Islandpferdehofes der Familie Feldmann. 150 Ponys leben hier im Hof, 200 weitere auf den Weiden verteilt. Der Aegidienberger Bestand ist zweifelsohne eine der größten Islandpferdeheimaten in Deutschland.

Doch nun zum Lauf: Der Startschuss trennte jäh unsere eben noch angeregten Gespräche, und die Walze setzte sich in Bewegung. Wir strömten aus der Obalbahn hoch auf die Hauptstraße, wo es zwar voll war, aber sich dennoch locker und entspannt laufen ließ. Wir bogen nach links ab, es ging an der Kirche entlang und dann langsam bergab in den Wald. Die Straßen waren schneebedeckt, aber die Oberfläche fest, und wir liefen. Es lief sich gut. Ich war entspannt wie selten. Kein Zeitdruck! Die Uhr war irgendwo vergraben unter meiner Ärmel-Handschuh-Ärmel- Schichtung, und da sollte sie auch bleiben. Roland wähnte ich im Pulk hinter mir. Ich wollte einfach nur ohne große Unterbrechungen diesen Lauf beenden.

Kurz vor der ersten VP sprach Roland mich von hinten an - ach, wie schön, dann kommt er wohl gut klar und wir werden uns beim Laufen sehen, dachte ich.  Lief weiter, fühlte mich gut, fotografierte unterwegs (na, ob Roland nun an mir vorbei ist?), es begann zu schneien.

Lange schneite es und das war nett. Es sah hübsch aus, und auf dem Boden merkte man praktisch nichts. Ich wunderte mich: eigentlichschneit es doch ganz ordentlich, wo bleibt denn dieser ganze Schnee, und warum bremst der nicht? - Es muss wohl an der Wahrnehmung liegen. Wenn man läuft, ist halt doch alles anders. Man läuft, und es läuft. Eigentlich ein tolles Phänomen.

Irgendwann wurde der Wind stärker, und der Schnee kam flacher auf mein Gesicht zugeflogen. Er flog dann auch in mein Tuch rein und setzte sich um den Hals herum fest. Das ganze Tuch fror irgendwie ein und ergab einen stabilen Tunnel, der mich vor Seitenwind schützet. Zur Seite gucken ging nicht, aber - beim Laufen schaut man ja nach vorn!

Inzwischen erreichte der Niederschlag eine Intensität, die uns Mitleid mit den Helfern haben ließ. Die Armen standen fest an einer Stelle, im Wind, im Schnee. Stereotype Handlungen, stereotype Gespräche. Dennoch waren alle immer gut gelaunt. Meine Achtung! Brilliant war die Helferin, die in Marktschreiermanier "Iced Bananas" anpries. Natürlich habe ich eine probiert. Sie waren echt außen angefroren.

Und dann hatte das Wetter langsam doch Auswirkungen auf den Untergrund. Die Wege wurden tiefer. Durch die neue Schneelage sah man nicht mehr, ob irgendwo vielleicht Eis unter der sanften weichen Decke lag. Zum Glück gaben die stürzenden Lauffreunde vor uns laut genug Bescheid (es waren böse Worte) und warnten uns, dieselbe Bahn wie die vor uns auf allen Vieren oder ihrem Gesäß hinunter Trudelnden einzuschlagen.

Ab etwa Kilometer 30 begann ich mich als Heldin zu fühlen. Mir war warm, meine Muskeln funktionierten aufgrung des ruhigen Tempos hervorragend. Unermüdlich setzte ich einen Fuß vor den anderen - es ging voran, ich lief im Schnee und es war irgendwie auch herrlich. Irgendwann würde ich ankommen, es würde in der Halle viel zu warm sein, es würde warme Brühe geben, trockene Kleidung... alles gut.

Und genau so lief ich den Lauf zu Ende. Es war vollkommen unspektakulär. Die letzten drei Kilometer, die man sonst noch mal richtig rennen konnte, weil es leicht bergab geht und der Untergrund fest ist, waren diesmal schwierig. Das Streusalz hatte den Schnee in knöchelhohe Matsche verwandelt. Es war seifig. Jeder Schritt rutschte. - Bah!

Fertig laufen. In die Halle kommen. Da sein!

 

Die Ergebnisse:

Halbmarathon

Steffen Müller        2:01:22

Max Müller             2:17:13

321 Finisher

 

Marathon

Beytullah Erbasaran         3:51:32

Roland Riedel                     4:17:00

Sigrid Hoffmann                 4:32:11

372 Finisher

19.11.2017 Uewersauer Mid Trail

Gaaanz viel Matschepampe beim Uewersauertrail

 

Heute ging es mal in die schöne Luxemburger Schweiz. Die ist zwar noch viel größer als das Laufgebiet, aber rund um Heiderscheid wird einem schon ein ordentlicher Vorgeschmack geboten. Der Uewersauertrail wird in verschiedenen Varianten veranstaltet, als Ultralauf, Mid Trail, Sprintstrecke und für die Walker ist auch noch was dabei. In Heiderscheid ist Start und Ziel, wobei letzteres sogar in der Sporthalle aufgestellt ist. Diverse Zelte drum herum ergänzen die Fläche und bieten vor allem Schutz vor Kälte, denn heute morgen war’s beim Losfahren noch knackig kalt um den Gefrierpunkt. Wurde auch später nicht viel wärmer... Das Thermometer stieg wenn überhaupt von 2 auf 6 Grad im Laufe des Tages. Aber zumindest war es trocken! Auf den ersten Kilometern kam sogar die Sonne raus und die Landschaft strahlte in leuchtenden Herbstfarben, einfach superschön! Ich ging also heute auf die 32km-Runde mit angesagten 1200Hm. Der Ultra wäre mir mit 52km schon lieber gewesen, aber meine Knochen sind momentan einfach nicht unkaputt genug. Insofern hatte ich im Vorfeld meine Meldung geändert und wollte mich damit dann auch zufrieden geben. So ging es durch die schöne Gegend, ich war von Anfang an sehr gemächlich unterwegs und konnte mich ganz gut halten. Auch wenn immer mal was zwickte oder sich die Knie meldeten, so gab es zumindest heute mal keinen echten Schmerz, auch schon ein Erfolg! Der Trail war nahezu perfekt. Die Strecke führte in einem ständigen auf und ab über alle möglichen Untergründe, von Strasse bis lieblicher Singlewaldtrail war alles dabei. Es ging vorbei an Seen und Wäldern und etliche Male durften kleine Bächlein übersprungen werden. Die meiste Zeit verlief die Strecke über ziemlich matschige und oft auch ordentlich rutschige Waldwege. Am Start war sogar noch der Asphalt rutschig J Die Steigungen waren teilweise gepfeffert, vor allem der Steilhang nach dem 2. VP hatte es in sich. Unterwegs gab es 2 Kontrollmatten und 3 VP’s , die Getränke aller Art und Obst und Kekse boten. Völlig ausreichend, wobei ich mir insgeheim Belgische Waffeln gewünscht hatte... Aber wir sind ja in Luxemburg! Irgendwann in einem superputzigen Ort mit Burgruine teilte sich die Strecke und die 32er trabten wieder auf Heiderscheid zu. Es gab insbesondere auf den letzten Kilometern noch einige Anstiege, irgendwo müssen ja die Höhenmeter zusammenkommen, wobei auf meiner Uhr am Ende nur 975Hm gesammelt waren. Und dann war das Ziel auch schon erreicht! Einlauf in der Halle, kurze Ansage vom Sprecher, das war’s. Leider keine Medaille... So muß ich mit dem Tshirt vorlieb nehmen (wobei ich später feststellen mußte, daß ich auch eine schicke Mütze stattdessen hätten haben können, aber die war am Ende natürlich alle...) und stürzte mich auf die Zielverpflegung. Es gab noch Berge von Orangenschnitzen und die waren einfach nur lecker!! Dazu gab es dann noch eine Portion Lasagne (sogar veggi!!) und gut gestärkt ging es auf den Heimweg, also ins Hotel, da ich ja momentan in Luxemburg arbeite.

Fazit: 32km in knapp 4:28, arschkalt gewesen, superschöne Landschaft erlaufen und wenn es sich im kommenden Jahr ergibt, bin ich gerne wieder mit dabei!

Lg Karin

12.11.2017 - 8. Marathon in der Sülldorfer Feldmark

Sechsmal durch die Gartenlaube
Für alle, die sich immer schon gefragt haben, was wohl "ein kleiner Mararthon" sei, hier ein kleiner Bericht vom Sülldorfer Feldmarkmarathon.
Es beginnt mit der Ausschreibung: der Marathon hat keine Homepage, es gibt keine Flyer, keine Plakate. Man muss ihn schon zu finden wissen. Man findet solche kleinen privaten Marathons häufig auf der Seite des 100-Marathon-Clubs, mit einem Hinweis von dort findet man die Seite des vermutlich viellaufen Veranstalters - in diesem Fall Hans Joachim Meyer, Jahrgang 1939.
Da, oder auf der Seite des Ergebnisportals, gibt es eine kurze Beschreibung des Laufes:

Sonntag, 12. 11. 2017

8. Marathon in der Sülldorfer Feldmark

Veranstalter: Hans-Joachim Meyer

Startzeit:   9 Uhr
wo:     Hamburg-Sülldorf, Ellernholt
Unkostenbeitrag:  5 Euro (zahlbar am Start)
Teilnehmerlimit:  40
Meldeschluss:  10.11.2017 bzw. bei Erreichen des Teilnehmerlimits (Nachmeldungen sind nur begrenzt möglich)

Anmeldung: http://my.raceresult.com , Stichwort „Sülldorf“    oder
http://my.raceresult.com/g1622/?lang=de

Treffpunkt:  Treffpunkt ist  ein Grundstück an der Straße Ellernholt, 400 m vom Anfang   der Straße am Sülldorfer Kirchenweg und 150 m vom Wanderer-Parkplatz   (Ecke  Feldweg 65) entfernt.

Logistik:  Der Lauf findet auf einem flachen, fast vollständig asphaltierten Rundkurs am Rande des Klövensteen-Waldes statt.

kein Zeitlimit

Achtung  Es gibt nur eine Verpflegungsstelle, die alle 7,3 km passiert wird; bei warmen   Wetter wird die Mitnahme einer Trinkflasche dringend empfohlen
 
geplante Auszeichnungen:  Urkunde und Ergebnisliste im Internet
 
Anreise:  Mit dem PKW:  über Sülldorfer Kirchenweg (Navi: Ellernholt, Straßenmitte)  Parkplätze sind auf dem Grundstück nur in begrenztem Umfang vorhanden,   ansonsten kann der Wanderer-Parkplatz genutzt werden
  Mit der S-Bahn (HH-Sülldorf): Fußweg 1000 m

Jeder Teilnehmer nimmt auf eigene Gefahr an diesem nicht angemeldeten Lauf teil. Für Diebstahl und Schadensfälle aller Art wird keine Haftung übernommen. Umkleidemöglichkeiten, sanitäre Einrichtungen und Sanitätsdienst sind nicht vorhanden.

Die Aktiven bestätigen mit ihrer Anmeldung, dass sie damit einverstanden sind, dass sämtliche Fotos und Daten, die im Zusammenhang mit dem Lauf stehen, ohne Vergütungsansprüche auf den Homepages des Veranstalters uns des100 Marathon Club Deutschland genutzt werden dürfen.

 

Das wäre es denn auch schon.
Hinfahren, Bekannte treffen, laufen, quatschen, essen...
Veranstaltungsgelände ist Hajos Gartenlaube.
Es war unerwartet schönes Wetter, und wir trabten unsere Runden durch die Feldmark, zwischen Wiesen, Feuchtgebieten, Reiterhöfen. Immer wieder trifft man Mitläufer. Sechsmal passiert man das überwältigende kulinarische Angebot, das es einem schwer macht, sich zu lösen und eine weitere Runde zu laufen.
Irgendwann hat man die letzte Runde absolviert und kann sich satt essen. Es gab Kürbissuppe aus dem Feuertopf!
Naja, - dann schnell umziehen, und doch auch schnell zur S-Bahn, denn es ist herbstlich und frisch, - ab nach Hause in die Dusche!

29.10.2017 Frankfurt Marathon

28.10.2017 Beartrail in Voeren Belgien

Fritten? Waffeln? Auf zum Bärentrail in Belgien!!

 

Also manchmal macht man schon lustige Sachen. Da ich momentan in Luxemburg arbeite, dachte ich es wäre eine gute Idee, auf dem Nachhauseweg in Belgien einen Trail mitzulaufen. Naja, so ums Eck war es dann doch nicht, aber wenn man schon mal auf dem Längengrad unterwegs ist...

Also bin ich Freitags nach der Arbeit losgetuckert, nicht ohne diverse Hindernisse (Geheimzahl vom Parkplatz funktionierte nicht, fest vergessen im günstigen Luxemburg zu tanken, Navi routet mich auf Schleichwegen durch Belgien wo man im Dunkeln keine Panne haben möchte) und übernachte grenznah in den Niederlanden. Im ersten Zimmer ist es so laut, daß ich nochmal umgezogen bin und dann endlich um 9 Uhr im zweiten Zimmer an Feierabend denken konnte. Noch ne Dose französische Spinat-Ravioli und dann bubu!

Samstag, es geht los. Ich habe 13km zum Veranstaltungsort Voeren und freue mich über die schöne Landschaft, die sich im Hellen zeigt. Überall kleine Ortschaften, putzige Häuschen, alles sehr gepflegt. Irgendwann lotst mich das liebe Navi auf eine Seitenstrasse und ich freue mich, einen superschönen Grenzpoller zu passieren, mache sogar ein Foto, ist ja noch Zeit genug. Nach dem zweiten Poller wird es dann jedoch ernst, hier endet die Strasse. Es geht (natürlich verbotenerweise) weiter auf Feldweg und Schotterpiste, da wo normalerweise die Bauern und Einheimischen drüberrumpeln. Mein Corsa wird ordentlich durchgeschleudert und verliert vermutlich dabei mal wieder eine Radkappe. Ich bete schon, daß mir ja keiner entgegenkommt, denn dann müßte einer ziemlich lange rückwärts fahren... Es geht irgendwie gut und eeeeendlich kommt der Ort, geschafft!!! Das war also schon mal der erste Vorgeschmack...

Am Start geht dann fast alles glatt, ich kauf mir noch einen schönen superflachen Faltbecher und versuche ein T-Shirt zu ergattern, letzteres jedoch leider ohne Erfolg. Dafür stelle ich fest, daß mein Laufnavi 7 Minuten vor dem Start schwache Batterien hat. Oh Mann, also wieder Rucksack runter, Handschuhe aus, Ersatzbatterien auspacken, fummel fummel, fertig. Rüber in den Startblock, 3 mal Luft holen und PENG es geht los!!

Die mittellange Runde über 39 Kilometer im Grenzgebiet nahe Maastricht/Achen startet pünktlich um 10 Uhr und 100 Leute machen sich babbelnd auf den Weg (ich verstehe natürlich kein Wort, alles Ausländer). Ich frage noch schnell einen Veteranen nach den Höhenmetern, sollen 600+/- sein. Das Wetter ist prima, zwar bedeckt, aber trocken und Regen scheint nicht in Sicht zu sein.

Ich lasse es megalangsam angehen. Schließlich hab ich eine Woche zuvor beim Hachenburger Marathon ein paar Körner zuviel verballert und bin noch nicht wieder frisch in den Beinen. Auf jeden Fall läßt sich bei Mops-7-Pace die tolle Landschaft am besten genießen. Es gibt hier alles, was man sich als Trail wünschen mag: matschige Feldwege, verlaubte Waldschneisen, giftige Anstiege, wurzelige Treppen, perfekteste Beschilderung, querbeet über Wiesen und bewohnten Rind-Viehweiden, vorbei an kleinen schönen Gehöften und durch kleine Orte, wo die Menschen auf die Straße gehen und die Läufer anfeuern (vermutlich, ich verstehe ja nur heiße Kartoffel). Also wirklich echt schön!!!

Am VP 1 gibt es dann sogar schon Orangen!! Yeah, Hunger habe ich noch keinen, aber ne Schnitze schmeckt immer. Dort steht übrigens auch ein Typ, der beim Barefoot mitläuft und das JAWOHL ganz ohne alles an den Füßen. Irre, bei 9 Grad ohne Schlappen 39km laufen, das ist krass. Ich laufe weiter und bleibe erst mal im Schleichgangmodus und träume gerade schön vor mich hin, als die ersten im Feld der 25er-Strecke sprintartig an mir vorbeirennen. Jaja, die jungen Leute haben’s eilig. Erst fand ich es noch witzig, aber die schöne Ruhe war dennoch dahin und ich mußte ständig aufpassen, auf den schmalen Wegen nicht plattgerannt zu werden. Vor lauter Schreck fiel dann bei meiner Uhr auch noch das GPS aus, super. Am VP 2 erfuhr ich dann, daß es noch 14km zum Ziel sind. Ab hier fing es dann an, leider nicht mehr so gut zu laufen. Hätte ich das vorher gewußt, hätte ich am VP2 doch die ganzen schönen Waffeln gegessen...

Irgendwie verließ mich jetzt die letzte Lockerheit in den Beinen und ich kam an den Anstiegen kaum noch voran. In der Ebene mußte ich langsame und kurze Schritte machen und bergrunter hatte ich ansteigende Schmerzen in den Oberschenkeln. Klasse. Wenigstens war ich jetzt wieder alleine unterwegs, die 25er waren abgebogen, hielt aber auch nur kurz denn dann wurde ich von den 58ern abgezogen... Bei KM -8 sperrte das rechte Beim auf der Unterseite und ich durfte auf keinen Fall mehr einen längeren Schritt ausführen. Das klappt natürlich nicht immer und zur Strafe gab’s dann immer sofort einen Humpelschritt hinterher. Mann oh mann, was für eine Scheiße! Als wäre das nicht schon genug gewesen kam nun noch ein ziemlich arschkalter Wind auf und fegte über die offenen Felder. Mir wurde kälter und kälter. So hatte ich mir einen Genußlauf nicht vorgestellt! Wenigstens sprang hier das GPS wieder an (was mir aber auch egal war).

Aber es hilft ja alles nichts, nur wenn man weiterläuft kommt man an. Also Umschaltung in den „ich muß da jetzt durch“-Modus und siehe da, auf einmal läuft es wieder! Der Schmerz läßt zwar nicht nach, wird aber zumindest auch nicht stärker, ich bleibe obenauf ätsch. Es folgen noch einige wunderschöne Passagen, die ich leider nur halb genießen kann, bevor mir ein netter Straßensicherungsposten den letzten Kilometer ansagt. Wie, ich werde dann also doch nicht in einer einsamen Gegend verenden und mir über Nacht eine Butze im Wald bauen müssen? Beruhigend, ich hätte nämlich sowieso mein Taschenmesser nicht dabeigehabt.

Dann folgt auch schon der ersehnte Zieleinlauf, in der Kälte sind nicht mehr viele Leute da, gerade war wohl noch eine Siegerehrung und die Läufer verstreuen sich. Die Zielverpflegung ist praktisch leergegessen, Waffeln sind definitiv alle, schade... Und ein schönes knallrosarotes T-Shirt kann ich auch nicht mehr ergattern, da hätte ich schon 2 Stunden schneller sein müssen ha ha. Sehr schade. Aber dann denken ich mir, ok, ich habe wenigstens die (vorbestellte) Medaille umhängen, kann noch gerade stehen und laufe gleich durch zum Auto am Ende der langen Strasse. Kurzes Strippen am Kofferraum, Schuhe wechseln (an den Laufschuhen hängen etliche Kilo feinster Matsch) und ab nach Hause!!!

Daß ich dann auf der A3 an der neuen Blitze noch geblitzt werde ist wohl überflüssig zu erwähnen, hätte man sich auch so denken können.

 

Ja und was nun? Wunden lecken, Beine hochlegen, 3 Wochen nicht so viel Unsinn machen und vor allem keine spontanen Marathons einschieben, dann wird das schon wieder!!! Vielleicht sollte ich nächstes Jahr einfach nochmal herkommen und dann in aller Ruhe nochmal auf die Strecke gehen!! Guter Plan!!! Und dann hoffentlich mit Waffeln und Fritten!!! Denn eins steht fest: Trail können die Belgier, da muß ich wieder hin!!!

lg Karin

 

Albmarathon Schwäbisch Gmünd 21.10.2017

 

Drei Kaiserberge, zwei Kreuzwege. So viele Sünden können es doch gar nicht sein....

 

Schon am Vorabend trafen Norbert und ich in Schwäbisch Gmünd ein und hatten, nachdem wir uns die Startunterlagen abgeholt hatten, Zeit für einen kleinen Rundgang durch die schöne Innenstadt von Gmünd. Roland, der mal wieder Pech mit der Bahn hatte, konnte leider erst um 22 Uhr im Hotel zu uns stoßen. Emsiges Gepacke, und dann das klassische Schnell-Schlafen vor dem Lauf!

 

Vor in Gedränge dem Start am Prediger kam ich denn erst mal kaum in der Läufermenge voran. So viele Läufer und Freunde galt es zu begrüßen, so viele Umarmungen, und doch noch den Beutel abzugeben und ein letzter Gang zur Toilette. Zur Deutschen Meisterschaft waren viele Vereine auch von weit her angereist. Ich freute mich, Freunde zu treffen, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte, oder die Jungs vom Schwarzwaldlauf, der noch gar nicht so lange her ist.

 

Unerwartet hatten wir auch noch gutes Wetter, obwohl bei vielen von uns zu Hause das goldene Herbstwetter der vergangenen Woche schon gekippt war. Die Sonne schien zum Start, sie schien die meiste Zeit des Laufes, und auch der Untergrund war an den kritischen Passagen - Laub auf Asphalt steil bergab, ein steiles Wiesenstück, trailige Kraxeleien – griffig und sicher.

 

Die Ameisenschlange der Läufer setzt sich in Bewegung, aus der Stadt raus, erst mal schön flach und super zu laufen. „Hhhm“, denke ich bei mir, „vielleicht ist es ja doch nicht so doll, wie alle berichten. Vielleicht komme ich ja trotz saisonmüder Beine und traditioneller Schwäche am Berg hier doch ganz passabel durch.“ Dachte ich am Anfang. Allen Vorwarnungen zum Trotz.

 

Wir wälzen uns in die Landschaft, die ersten Hügel hoch  - alles gut laufbar, freue ich mich – und es erscheint: ein erster Knubbel in der Landschaft. „Der erste Kaiser!“, erfahre ich von einem Mitläufer,  verbunden mit der circa zehnten Ermahnung aus der erfahrenen Läuferschaft, meine Kräfte bloß gut einzuteilen.

Wir laufen auf den Knubbel zu, pirschen uns immer näher, und siehe da: er ist sehr steil, der erste Kaiser. An Laufen ist nicht zu denken. - Aber was kümmert mich das, die ich denke, dass Gehpassagen immer zu Erholung führen? Ich gehe und laufe im Wechsel, ich erklimme den „Hohenstaufen“ und genieße oben eine fantastische Aussicht. Was für ein Glück mit dem Wetter, und wie schön, dass wir uns entschlossen haben, zu diesem Lauf zu fahren, der so gar nicht meinen üblichen Laufgewohnheiten entspricht.

Und nach dem Hochlaufen müssen wir auch wieder runter.... nun denn, es ist nach wie vor der erste, und alles funktioniert ganz passabel.

Ungewohnt verhält sich vor allem mein Magen. Ich (bekennende Vielesserin beim Laufen) verspüre keinen Hunger. Ich trinke brav an jedem VP, weil sich das so gehört – aber Hunger habe ich keinen.

Das wird sich auch durch den Lauf ziehen, in der Mitte nehme ich einen halben Riegel von Roland an, weil ich denke, dass ich das tun sollte, und ich nehme auch die drei Gels, die ich mithabe, nach und nach – weil ich denke, dass ich das tun sollte. Eigentlich hatte ich geplant in Ruhe und ausgiebig lecker zu essen von den gedeckten Tischen, aber es hat mich gar nicht gelockt.

 

Stattdessen laufe ich weiter, und erklimme den Rechberg. Der geht nun schon deutlich schwerer, und auch runter tut es jetzt richtig weh. Was für ein Glück, dass ich nicht in Betracht gezogen hatte, hier durch zu fliegen. … Als wir den dritten Großen (den Stuifen) erklimmen, werden die Erstläufer unter uns schon unruhig und möchten es auch ganz sicher und gewiss wissen, dass dies nun der letzte Kaiser ist, und wir damit die Höhenmeter geschafft haben. Ja, hätten wir, wird uns versichert, und ich staune kurz darauf, wie die Kollegen nur das Kappellchen vergessen konnten. Kreuzwege stimmen mich an sich immer schon misstrauisch. Da soll man büßen, und vor Jahrhunderten wurden zum Büßen prädestinierte Hügel ausgewählt, um Kapellen darauf zu bauen.

Richtig: der Albmarathon ist noch nicht beendet. Die Steigung zur Kapelle bringt nicht die erwartete Erholung, die Gehpassagen in der Regel mit sich bringen. Die Steigung ist so steil, dass ich kaum noch GEHEN kann. Am liebsten würde ich stehen bleiben!

Stehen bleiben nun ist aber auch keine Lösung, wenn man einen Lauf beenden möchte.

Also Gehen mit brennenden Beinen, bis sie nicht mehr brennen und sich irgendwann wieder so stabil anfühlen, dass ich wieder antraben kann.

Immer wieder begegne ich Roland, mal überholt er, mal ich. Ich laufe auch nicht davon, wie er es erwartet hat. Auf dem abschließenden, sanft gen Ziel sich neigenden Radweg über 7 km versuche ich, mich von ihm ziehen zu lassen, damit wir gemeinsam ins Ziel kommen können.

Aber ich bekomme immer wieder Seitenstechen so spät in diesem Rennen. Ich habe einfach nicht genug Luft, um Rolands 5:30er Tempo noch mitgehen zu können. Wenn ich auf 6:00 abfallen lasse, bekomme ich Luft und das ist ja immerhin noch Joggen und ich bin zuversichtlich, dass ich den Lauf werde zuende bringen können.

 

Das Wetter hat tatsächlich den ganzen Tag gehalten. Ich erkenne die Strecke wieder, auf der wir Schwäbisch Gmünd heute früh verlassen haben. Man hört schon von sehr weitem die Lautsprecheranlage im Zielbereich. Es wird werden. Ich trabe am Remsbach entlang, zahlreiche müde und zufriedene Läufer kommen mir schon auf dem Weg zu ihrer Unterkunft entgegen. Gleich habe ich's! Noch ein bisschen traben, Absperrgitter, Flatterband, die große Uhr und die Matte.... ich ziehe noch mal ein bisschen an, denn ich werde angefeuert, und überlaufe die Ziellinie. Geschafft. Nicht grandios, keine Heldentat.

Anständig zu Ende gelaufen. Brav.

Roland, der mir ein paar Minuten enteilt ist, erwartet mich im Ziel, ich bekomme einen Zielkuss. Trinken.... rumlaufen... trinken... Leute treffen... Kleiderbeutel holen.

Wir fragen uns, wann Norbert wohl kommen mag, wir haben überhaupt keine Ahnung, wie es ihm geht und wo er ist, da wir ihn unterwegs keinmal bei den diversen Bgegnungsstücken gesehen haben.

Wir beschließen, zu den Duschen zu gehen, denn wenn er ins Ziel kommt, wird er wie auch wir, noch Zeit brauchen, um anzukommen, bis er dann Duschen geht.

Also tippeln wir los – und da kommt er schon! Juchhuh! Wir jubeln und klatschen. Norbert hat einen famosen Lauf gemacht, wir winken ihm und schließen den Albmarathon für uns mit dem Duschen ab.

Norbert wird zwei Stunden später bei der Siegerehrung zur Deutschen Meisterschaft noch viel Applaus, eine goldene Medaille und eine Urkunde bekommen.

...und hier noch ein schöner Bericht auf der DUV-Seite:

...und hier alle Ergebnisse! Prost!!!

Löwenlauf in Hachenburg am 21.10.2017

Der Löwe brüllt und wir vom Lauftreff folgen dem Ruf ins wunderschöne Hachenburg. Dort findet unter herbstlichen Bedingungen der alljährliche Löwenlauf statt, ein Landschaftslauf in den Kategorien Ballerstrecke (10km), 21km und 42km mit 450Hm.

Ich wollte als letzte Vorbereitung noch einen gemütlichen HM-Trainingslauf machen, aber dann kam mal wieder alles anders... spontan beim Frühstück wurde die Taktik von gemütlich 21 auf ganz gemütlich 42 geändert. Warum? Weil das Wetter besser schien und es beim Marathon außerdem eine Medaille gibt! Logisch!! Also flugs etwas früher Klamotten gepackt und schnell rüber nach Hachenburg gefahren (worden). Die Ummeldung war mit 12 Euro schnell gemacht und kaum in der Halle eingetroffen, kam auch schon der Detlef an. Wir ließen noch die ausgehängte Streckenbeschreibung auf uns wirken, wurden noch unfreiwillig zugetextet und konnten uns dann doch noch retten und pünktlich zum Start rüberlaufen. Halle und Start waren in diesem Jahr ein paar Hundert Meter auseinander. Unterwegs trafen wir auch auf Jens und konnten so schon mal das erste Gruppenbild posten. Leider kam nun ein kleiner Regenschauer runter und mir war gerade nicht nach Wasserschlacht zumute... Doch das Wetter hielt, der Schauer tröpfelte nur noch mal kurz beim Start und dann wurde es tatsächlich eine trockene Angelegenheit! Temperatur so um die 11 Grad.

Startschuß um halber 12! Detlef und Jens zogen gleich mal ab, ich trabte gemütlich den ersten Anstieg hoch. Dann noch über die olle Landstrasse und bald schon durch den Wald, immer auf Waldwegen, Schotterstrecken. Hier und da mal ein Radweg, kaum Asphalt, wenig Matsch. Ist halt kein Trail;-) Unterwegs traf ich tatsächlich den ein oder anderen Bekannten und konnte auch ein bischen schnacken. Das hörte dann auf, als wir recht flott die flache Weiherumrundung liefen. Vorbei mit gemütlich. Aber auch sehr schön!! Die noch folgenden Anstiege erhoffte ich mir als regenerierende Gehpause, aber auch hier kam es anders. Die waren einfach nicht steil genug und ich trabte weiter, wenn auch ziemlich langsam... und dann kam die Schlußspur. Die letzten 8km geht es eigentlich immer nur abwärts. Leider mußte ich meinen Plan, dieses Stück runterzuballern, aufgeben. Der Spurt um den Weiher hat mir die Beine betoniert und ich kam trotz Gefälle kaum noch voran, von wegen „Indianer kennt keinen Schmerz“. Also echt übel, jeder Schritt ein Treffer, die Renntaktik war im Arsch. Als dann noch die ganzen Halbmarathonis im lockeren Lauftempo an mir vorbeizogen, war ich doch leicht angepißt (so schnell waren die auch wieder nicht, aber ich konnte nicht mehr mithalten). Wenigstens hat mich der Martin noch etwas aufgemuntert, als er an mir vorbeitrabte. Schlußendlich kam ich halb ins Ziel gehumpelt und war mal so richtig froh, endlich angekommen zu sein. Diese Medaille war echt harte Arbeit gewesen!! Im Ziel warteten Martin und Paul schon auf mich, so sind wir zusammen wieder retour Richtung Halle gestiefelt. Jens war auch noch im Gelände und freute sich über seinen gelungenen Lauf. Detlef trafen wir dann noch in der warmen Halle, sah ganz so aus, als hätte er schon länger da gestanden (soll heißen: auch ohne viel Training kann man einen Marathon flott laufen). Zur Belohnung gab es noch ein Stück Kuchen und dann ab nach Hause!

Ein schöner spontaner Lauf, viel schöne Gegend gesehen, die Wege sehr gut beschildert, richtig viele VPs und lauter nette Leute, so macht Laufen Spaß!!!

Lg Karin

Ergebnisse:

Martin 2:04:22

Detlef 4:02.57

Jens 4:28:18

Karin 4:39:30

ps: und Finn, Alruns Sohn, wurde toller 3. in seiner Wertung, Super!!

Mit Xavier nach Otterndorf

Sigrid’s Bericht vom 6h- Gezeitenlauf am 7.10.2017

 

Otterndorf liegt an der Nordsee, runde hundert Kilometer von Hamburg aus die Elbe entlang nach Westen.

Ich war die Vorwoche noch in Berlin, wo ich nach der Mauerwegtour ein paar Tage bei meiner Tochter verbrachte. Und in Berlin war die Wettervorhersage für das folgende Wochenende dann so unerfreulich, dass ich eigentlich den Tag lieber im Otterndorfer Solebad verbringen wollte, als sechs Stunden im Kreis laufend. Aber Xavier sollte alles verändern….

Xavier, der Sturm, der Norddeutschland am Donnerstag überrollte, machte die Reise von Berlin nach Hamburg schon schwer. Aber die Reise von Hamburg nach Otterndorf gestaltete sich so schwierig, dass Roland und ich zeitweise, stundenlang am Hamburger Hauptbahnhof sitzend, und die unterschiedlichsten Reisemöglichkeiten abcheckend, viel telefonierend, auf Rückrufe wartend… dass wir zeitweise nicht mehr daran glaubten, dass wir nach Otterndorf kämen. Und weil es so schwierig war, (wir bekamen schließlich das Auto eines Kollegen geliehen), und wir so verbissen darum gekämpft hatten, fühlte es sich dann (irreführenderweise) so an, als wolle ich in Otterndorf laufen.

Ich bin also aus Versehen an den Start gegangen. Im Solebad wäre es warm und entspannend gewesen. Ich hätte mich nicht der Gefahr, mich zu erkälten ausgesetzt. Ich hatte nicht um Pfützen steuern müssen, mich nicht jede Runde erneut nach Durchlaufen des Verpflegungsbereichs für 500m gegen den Wind lehnen müssen. Mein Schuh wäre nicht in der Wiese stecken geblieben (und ich hätte nicht zurück gemusst, um ihn zu bergen und wieder an den Fuß zu stecken).

Aber wir sind an den Start gegangen, haben die netten Organisatoren eines vom Wetter am Ausrichtungstag gestraften Laufes kennen gelernt, sind mit zahlreichen vor allem heimischen Läufern gekreiselt.

Vom Lauf selbst kann ich gar nicht viel erzählen. Wie gesagt, eine halbe Runde mit dem Wind, eine halbe Runde gegen den Wind. Zwischendurch immer mal wieder leichter Regen, nichts Schlimmes. Die ersten drei Stunden ging es mir gut, die Beine waren locker und das Tempo flott. Nach drei Stunden spürte ich dann deutlich, dass ich seit der Mauerwegtour nur vier Tage regeneriert hatte. Die Beine wurden schwer, und ich spürte in mir keine Bereitschaft, mich zu schinden. Aber Aufhören stand auch nicht an, ich konnte ja noch laufen, jedoch ließ ich es nun ruhiger werden. „Einfach weiter joggen“, dachte ich mir, „sodass ich nicht friere. Dann geht die restliche Zeit auch um.“ Außerdem lag ich in Führung. Und Steffi Makiola von den Ultrafriesen hatte mich zu Beginn ganz schön gefordert und ich war mir sicher, dass sie hinter mir fröhlich weiterlief – verschenken wollte ich den Sieg denn nicht. Danke, Steffi, für das sanfte Treiben  immer in derselben Runde hinter mir.

Ein Junge grub mit einem Spaten die Pfützen an und ließ so das Wasser etwas vom Weg abfließen. Tolle Idee! Und ich glaube eigentlich auch, dass eine Weide Stunde für Stunde schiefer wurde und sich samt ihres Wurzelballens immer mehr neigte. Die letzte Stunde brach an, das Ende war in Sicht. Mit dem nahenden Ende keimte die Sorge, ich könnte, wenn das Schlusssignal ertönt, mich irgendwo im Wind befinden und müsste dort auf die Vermesser warten. Ich versuchte zu kalkulieren, wo ich den bei 6:00:00 sein würde. Zu Beginn der letzten Runde dachte ich, wenn ich etwas beschleunige, könnte es klappen…. Nur nicht zu früh beschleunigen…. Ein letzter Gruß an die Streckenposten. Noch 500 Meter. Jetzt aber zügig! … Zielgerade, Blick auf die (rückwärts laufende) Uhr: noch 11 Sekunden. Nun aber hurtig! Vorfuß, Beine lang machen, ich überlaufe die Matte – geschafft! Das Signal ertönt, ich stehe im trockenen Zelt, - Fertig!

Natürlich war es nicht gemütlich, als wir geduscht im Zelt auf die Siegerehrung warteten. Aber wir waren mit Kaffee und Kuchen und sogar mit Nudeln versorgt. Eine relativ kleiner treue Gruppe von Läufern harrte aus. Danke, dass die Siegerehrung sich nicht in die Länge zog!

Danke an die Organisatoren und Helfer des Laufes, denen wir sicherlich alle für nächstes Jahr besseres Wetter wünschen. Danke auch für den ersten rosa Pokal in meiner Sammlung.

Und natürlich bin ich stolz, dass ich gelaufen bin, und nicht im Solebad herumgelegen habe. So viel frische Luft habe ich noch von keinem Lauf mitgenommen!

 

Mauerwegtour 30.09.-02.10.2017

Mauerwegtour in Berlin Anfang Oktober – eine Woche Urlaub mit anschießendem Besuch bei meiner Tochter Liese. Die LG Mauerweg hatte dazu eingeladen, den Verlauf der Berliner Mauer in der Softvariante, Etappenlauf über drei Tage, abzulaufen.

Und weil es nicht nur um's Laufen geht, sondern auch um das Gedenken, um politische Mahnung, fand das Event zum Tag der Deutschen Einheit statt.

Meine Anreise erfolgte am Freitag schon mittags mit dem Zug. Unerwartet schön und sonnig war der  Nachmittag, schnell brachte ich mein Gepäck ins Jugendgästehaus am Hauptbahnhof und machte mich anschließend auf eine längere Wanderung entlang der Spree, traf mich noch mit Liese und fand mich schließlich gegen 18 Uhr zum Essen an der Lehrter Straße ein.

Hier traf ich auch Roland, der inzwischen aus Hamburg angereist war. Und wie immer bei Laufveranstaltungen gab es dieses große HALLO! - Familientreffen halt der großen Lauffamilie, mit den zahlreichen, hierzu gehörenden Umarmungen.

Bevor dann alle in ihre Zimmer verschwanden, gab Harald, der die Organisation des Laufes mit viel  Herzblut, Kompetenz und fester Hand im Griff hatte (neinneinnein, keiner von uns wird auch nur im Entferntesten in Betracht ziehen, eine rote Ampel zu missachten), uns eine kleinen Einblick in die Geschichte der Berliner Mauer. Auch im weiteren Verlauf seiner Einführung, als er uns einen Überblick über die abzulaufende Strecke gab, flossen immer wieder besondere Ereignisse an einem bestimmten Mauerabschnitt mit in seine Erzählungen ein. Sensationelle, phantasievolle Fluchten gab es, aber daneben halt immer wieder auch sehr dramatische und tragische Tode bei Fluchtversuchen.

 

Samstag, 30.09., Berlin Mitte - Wannsee, 67 km

Start für alle Läufer ist um neun. Roland wird mich auf dem Fahrrad begleiten. Der Gedanke an 67 vor uns liegende und abzulaufende Kilometer, und danach folgende zwei weitere Lauftage, veranlassen mich, bewusst ruhig anzugehen. Natürlich ist man eher fertig, wenn man schneller läuft. Aber man ist auch eher kaputt, wenn man schneller läuft. Roland und ich hatten ja beschlossen, die Mauerwegtour touristisch zu nehmen. Schließlich lagen  für meine Beine nur zwei Arbeitswochen zwischen dem Ende des Schwarzwaldlaufes und dem heutigen Tag.

 

In Mitte geht es direkt los mit geschichtlichen Höhepunkten. Wir passieren die Eastside Gallery und Checkpoint Charly. Wir haben Gelegenheit, das Asisi-Panorama zu durchlaufen und bestaunen dort über 360° detailliert gemalte Szenen aus dem geteilten Berlin der 1980er Jahre.

Der frühe Morgen in der noch ruhenden Stadt bietet menschenleere Ansichten, wo sonst Touristen Schlange stehen. Das Tapsen der Läuferfüße hallt zwischen Häuserwänden und begleitet uns in immer breitere Straßen. Das Licht der Sonne verwandelt sich von grauem Dunst über mattes Gold zu gleißendem Silber. Wir haben einen herrlichen Herbsttag erwischt. 

 

Wir traben uns ein. Laufen uns ein.

Die Sonne scheint. Die Luft ist frisch. Ungefähr alle 10 km gibt es einen VP. Wir sind rundum versorgt. Es läuft, es ist schön.

Ein langes gerades Stück den Teltowkanal entlang führt uns zu VP 2 nach Südosten, dann führt der Mauerweg entlang der Bebauung nach Westen nach Marienfelde. 

Hier erwarten uns Liese und Jan mit den Rädern, sie wollen uns das letzte Stück bis ins Ziel am Wannsee begleiten. Auch sie genießen das schöne Wetter und sind begeistert, dieses für sie neue Stück Berlin kennen zu lernen. Und lang wird es mir jetzt doch beim Laufen. Es ist auch warm geworden, und 67 km wollen gegen Ende doch aktiv gelaufen sein, rollen nicht mehr von alleine.

Meine Dreifachfahrradeskorte unterhält mich und lenkt mich vom Leiden ab. Schließlich biegen wir vom Mauerweg ab und erklimmen den Stadtteil Wannsee, wo der Zieleinlauf und das Hotel direkt am S-Bahnhof liegen. 

Andrea Heschel, die erste Frau, ist schon im Ziel, mit ihr einige männliche Recken. Insgesamt bietet sich ein beschauliches Bild. Wie abgelegte Marionetten liegen Läufer in den Stühlen in der Sonne.

Ich bin froh, da zu sein. Nein, ich kann mich nicht aufraffen, die Straße zu überqueren und mir den Wannsee anzugucken. Ja, ich möchte eine Dusche. Ja, ich möchte auf dem Bett liegen, Müsli löffeln und eindösen zu dem Puls der S-Bahnen, der uns auch durch die Nacht begleiten wird. 

 

Sonntag, 01.10., Wannsee – Hennigsdorf, 63 km

Ein grauer und regnerischer Tag ist angesagt. Diesmal starten wir in zwei Gruppen. Die Schnellen werden eine Stunde nach den ruhigen Läufern losgelassen, um die Zeiten, die die VPs offen sein müssen, zu minimieren und den Zieleinlauf etwas mehr zusammen zu halten.

Da ich wählen darf, entscheide ich mich für die ruhige Gruppe. Schließlich will ich Urlaub machen.   Es besteht natürlich die Gefahr, dass die VPs noch nicht geöffnet haben, wenn ich zu schnell dem Feld enteile.

Schon auf den ersten Kilometern findet sich Ralf-Thorsten an meiner Seite ein. Bald werde ich bedauern, nicht im Schnellcheck seine läuferische Vita abgefragt zu haben, denn eine(r) von uns schlägt heute ein munteres Tempo an, und keine(r) will es gewesen sein. Auf jeden Fall ist Ralf frisch, kann viel erzählen und so erhalte ich Erläuterungen aus erster Hand von jemandem, der in seinem Heimatterrain unterwegs ist. Wir traben und quatschen, während wir erst eine Runde durch Potsdam drehen und dann strack nach Norden laufen.  Ralf, der mein Wissen über Baustile und Weltkulturerbe verbessert, wird irgendwann ruhiger. Er spürt den UTMB in den Beinen, es wird kalt, der Regen nervt. Es ist nicht angenehm, heute zu laufen. Wir ziehen die Sache durch, ich sehe nicht mehr viel von der Umgebung. Irgendwann tauschen wir die Rollen und ich quatsche Ralf-Thorsten voran, der inzwischen zu frieren begonnen hat.  Eine Zeitlang gelingt es mir noch, ihn vom Leiden abzulenken, aber dann durchschaut er mich doch und schickt mich bei Kilometer 60 fort, er will nicht mehr gehetzt werden und die fehlende Regeneration macht sich bei ihm bemerkbar.

Ich ziehe von dannen, hoffe, mich noch mal warmlaufen zu können und fiebere dem hoffentlich trockenen Ziel entgegen - Hennigsdorf. Es geht nach eine S-Bahnunterquerung im Zickzack durch die Fußgängerzone, an deren Ende ich das gelbe Zielbanner leuchten sehe.

Wir sind als Frühstarter den ganzen Tag schon vor dem Feld gelaufen und somit als erste im Ziel. Mir ist klar, dass ich morgen keine Startgruppenauswahl haben werde.

Im Ziel keine Sonne, kein Herumhängen. Wir verziehen uns immer wieder ins Hotelfoyer, von wo aus man den Zieleinlauf weit überblicken kann. Ich warte noch auf Ralf, der als Tagesläufer von seiner Frau abgeholt wird, und dann zieht es mich ins Warme. Das Zimmer hat zwei geniale Features: den Blick aus dem Fenster weit in die Fußgängerzone und damit in den Zieleinlauf hinein, 

und eine BADEWANNE! Der Abend ist gerettet, egal, wie das Essen wird, ich gehe baden.

Später, als ich zwischen Decken und Kissen gebettet entspanne, kommentiert Roland mir alle  einlaufenden Mitstreiter, kündigt sie an, ruft sie winkend, um ihnen den rechten und schnellsten Weg ins Ziel zu weisen. Auch die benachbarten Fenster werden nach und nach von Läufern besetzt und ich stelle mir vor, dass die Hennigsdorfer sich fragen, was  für eine johlende Bande sich im Hotel einquartiert hat.

 

Montag, 02.10., Hennigsdorf – Berlin Mitte, 45 km 

Liese und Jan haben sich wieder angekündigt, um uns radelnd zu begleiteten. Wie schön! Das passt auch deshalb besonders gut, weil Roland die heutige „Sprintdistanz“ laufen will.

Meine ganzen Pläne, vollkommen entspannt und touristisch genießend zu laufen, sind dahin, da der Abstand zwischen Andrea und mir inzwischen unter zwei Minuten liegt. Da gelingt es mir leider nicht mehr, das Adrenalin niedrig zu halten. „Heute wird nicht getrödelt und fotografiert“, sage ich Liese, auf die Gefahr hin, dass unsere Radbegleitung sich von der zum ersten Tag doch massiv veränderten Laufstrategie und daher ganz anderer Atmosphäre abgestoßen fühlen könnte.

Aber sie finden es okay, finden es sogar spannend, unsere Sprintetappe dabei zu sein, auch wenn ich nun 5:30er Tempo anschlage und zum Verpflegen nicht mehr stehen bleibe. Auch Roland, der den ganzen Sommer über nicht richtig fit war und bestimmt ein Trainingsdefizit hat, findet sich ritterlich in dem von mir gewählten Tempo ein. Wir laufen...

Der Track funktioniert gut auf der Uhr, heute weiß ich neben ein paar Männern aus dem späten Startfeld auch die ganze Gruppe der Frühstarter vor mir. Das wird also ein lebhafter Tag mit vielen Begegnungen werden. Ich trinke zwischen den VPs aus der Flasche, und Liese füllt sie mir dann wieder auf, während ich mir recht wahllos etwas zu Essen schnappe und weiter geht die wilde Fahrt! Es sind einerseits nur 45 km zu bewältigen, andererseits laufe ich nun den dritten Tag in Folge und ich weiß nicht, ob ich meine Tempowahl noch büßen werde. Allerdings finden die Beine immer wieder selbst in diesen Takt, und Liese fragt mich irgendwann, warum denn keine Läufer von hinten kommen, und warum wir im Gegenteil immer mal wieder an jemandem auch aus unserer Startgruppe vorbeirollen. „Weißt du eigentlich, dass da nur noch drei Männer vor dir sind?“, fragt mich meine Tochter, und ich meine, einen leichten Vorwurf herauszuhören. - Hmmm, weiß auch nicht.... kann doch nicht deshalb auf die anderen warten, nur weil.... sie langsamer werden?

Die Beine kooperieren immer noch, und es macht immer noch Spaß.

Wir sammeln Christian ein, der keinen Track hat, und sich am Ende der Etappe im Zickzack von Mitte bei uns sicherer fühlt. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten Jens ist so komfortabel, dass wir zuversichtlich gemeinsam als erster Mann und erste Frau ins Ziel laufen können.

Auch Roland hatte einen guten Lauftag, konnte mein Tempo sehr lange mithalten und wurde auf den letzten Kilometern von Jan begleitet, während Liese bei mir blieb. Das Siegerduo triumphiert vor allem aufgrund des nun einsetzenden Regens – wir haben es trocken geschafft!

Dann Duschen, und Kaffeetrinken im Foyer des JGH, welches sich nach und nach mit immer mehr Läufern füllt, die dann hier lagern. Bis wir schließlich die Abschlussveranstaltung gemeinsam feiern, dann essen, und schließlich die Karawane sich auflöst und auseinanderstrebt, einzeln oder in Paaren, alle ihres Weges.

Uns allen ist bewusst, dass wir diese intensiven und schönen Tage dem Helferteam und den Organisatoren der LG Mauerweg zu verdanken haben. Ich wiederhole das Dankeschön gerne noch mal an dieser Stelle und bin mir sicher, dass der nächste Etappenlauf der LG Mauerweg wieder auf meiner Wunschliste stehen wird. 

Staffelmarathon in Waldbreitbach am 3.10.2017 und Team LT Selters Bioturm ist mit dabei!!

Tag der Deutschen Einheit? Klar, aber nur mit Staffelmarathon! Im schönen Waldbreitbach stand auch in diesem Jahr wieder der von Wolfgang und Josef perfekt organisierte Staffel-Klassiker auf dem Programm und unser Lauftreff hat sich zahlreich eingefunden, die Strecke unter die Laufschuhe zu nehmen. Unser Team fand sich zusammen aus Steffen, Max, André, Martin, Isabelle, Detlef und mir (in Laufreihenfolge). Im Vorfeld mußte Jens leider wegen Knie absagen und Mechthild hat’s mit Erkältung erwischt. André sprang hier praktisch in letzter Minute in die Presche, sehr vorbildlich!! Norbert war ebenfalls mitgekommen und startete als Einzelläufer. So trafen wir alle zeitig am Austragungsort ein, konnten einen schönen Regen-geschützten Platz einnehmen und die Startformalitäten regeln. Der ein oder andere Bekannte wurde noch getroffen und viel gebabbelt (Antje, Frank, der Mann vom Klo...) und dann ging es pünktlich um 10 Uhr los auf die Strecke! Und das bei zunehmend schöner werdendem Wetter!! Angesagt war ja eigentlich scheiß Wetter, aber vor Ort gab es dann einen Mix aus Sonne, Wolken und 3 Tropfen Regen, also glücklicherweise bestes Laufwetter.

Die erste Runde übernahm Steffen und ballerte gleich mal los und genauso ballerten wir alle hinterher. Jeder von uns hatte 3 Runden zu absolvieren und in perfekter Teamarbeit regelten wir die Staffelholzübergabe, das Warmlaufen, das Anfeuern und hatten richtig Spaß dabei. So war es fast schon ein Leichtes, mit ziemlich Vollgas die jeweiligen Runden zu absolvieren und einem super Resultat entgegenzulaufen. Zwischenzeitlich fungierte Hans (vom lustigen Team Malle-Oberbayern) als Zugläufer für Isabelle und Steffen zog mich durch letzte Runde. Auch wenn die Sieger nicht nur geringfügig schneller als wir waren, so konnten wir doch eine deutliche Verbesserung zum Vorjahr rauslaufen und spurteten nach 3:18:54 gemeinsam über die Ziellinie! Super!! Detlef und Andre liefen gleich noch weiter und begleiteten Norbert auf seinen Schlußrunden, bevor er mit zackigen 4:01:35 finishte. Bravo!

Zur Siegerehrung schien die Sonne, wir hatten diesmal auch alle schöne (viereckige) Medaillen bekommen und nach einer kleinen Stärkung (Wurscht und Bier :-) ) machten wir uns wieder auf den Heimweg.

Ein rundherum toller Tag, super gelaufen, alle happy und wir sind uns einig: alle Jahre wieder!!!

LG Karin

Fotodoku vom Köln-Marathon am 01.10.2017

Talsperrenhopping 2.0 bei Nacht am 30.9.2017

Geht nicht gibts nicht! Auch wenn das nicht immer geht, aber gestern gings!!! YEAHHH!!! Aber alles der Reihe nach...

Als würde man nicht eh schon genug verrücktes Zeug machen, stach mir schon die ganze Zeit dieser private Einladungslauf in der Nase: das TALSPERRENHOPPING 2.0 von Jörg&Jörg. Hier wird in der Nacht eine schöne große Runde im Bergischen gedreht und dabei die 4 Talsperren Aggertalsperre-Genkeltalsperre-Bruchertalsperre-Lingesetalsperre umrundet. In Summe stehen dann 41-42 Kilometer auf dem Tacho und die halbe Nacht ist futsch, aber schlafen kann man ja auch später noch lang genug, oder? J

Nach einer ungewohnt harten Woche und vor allem einem Vorsonntag auf dem Trailmarathon bei Oli in den Wupperbergen war ich mir nicht so ganz sicher, ob meine alten Knochen da noch mitspielen. Außerdem hatte ich zwei Wochen zuvor ein Gruppenlaufschockerlebnis und war nicht sonderlich scharf auf gemeinsames Laufen, wo man ja bekanntermaßen nicht seinen eigenen Tritt durchziehen kann. Ein paarmal mit Jörg gemailt und ok, das müßte klappen.

Und dann kam der Samstag, es schifft den ganzen Tag wie aus Eimern und die Wettervorhersage verspricht immerhin abnehmenden Regen bei 10-9 Grad, eventuell auch Gewitter und Sturzregen, alles klar. Und da soll man im Bergischen laufen gehen? Erst 75km über die Käffer hingondeln um sich mal so richtig die Rübe einweichen zu lassen? Uahhhhh... keine tollen Aussichten, aber ich hatte bereits zugesagt und wer A sagt muß auch B sagen! Also noch schwupps einen Apfelstreuselkuchen gebacken (als eine Art Gastgeschenk) und los gings. Und was soll ich sagen, je näher ich dem Treffpunkt (Lantenbach) kam, desto weniger kam es von oben runtergeregnet. Und JA, auf dem Parkplatz angekommen, hat es augenblicklich aufgehört zu regnen, das nenne ich WETTERGLÜCK!!!

Kaum angekommen, trudelten auch alle Läufer ein: die beiden Veranstalter Jörg & Jörg von der Laufbrigade Oberberg, etliche Lauftreffler und auch Antje aus Koblenz. Es folgte eine Ansage zur Streckenführung mit Abkürzungsmöglichkeiten (10 oder 20km), ein Gruppenfoto mit allen 19 Verrückten, die Verteilung der liebevoll selbstgemachten Siegermedaillen (aus gelasertem Holz!!) und Schlüsselanhängern und dann, so gegen kurz nach 20 Uhr, ab dafür!! Erst standen 10km für die Südrunde um die Aggertalsperre (wo uns die beschwipsten Senioren entgegenkamen) an. Jetzt war ja schon alles dunkel, gesehen hatte ich von der eigentlich schönen Landschaft nicht viel, außer schon die ersten 3 Feuersalamander, die sich nachts ebenfalls auf den Weg gemacht hatten. Begleitet wurden wir alle hier von Mareike und Traildog und ruckzug war dieser Teil abgelaufen, völlig entspannt und ohne Hetze J Danach ging es aber genauso gemütlich weiter und bei km 14 kam die Stelle, wo die beiden 20er Damen links nach Hause liefen und der Rest Richtung VP1 weitertrabte. Seltsame Geräusche kamen hier aus dem Wald, die waren schon schaurig und es war nicht auszuschließen, daß wir noch aufgefressen werden würden... Am VP öffnete Jörg dann den Kofferraum des Tages und ein Trail-Läufer-Traum wurde wahr: frischer Apfelkuchen vom Blech, Weintrauben, Iso, Obst, Schoko und MILCHBRÖTCHEN!!!! Wer da nichts fand war selber schuld. Gut gestärkt ging es weiter. Erst mal wieder warmlaufen, ja, bei 10 Grad ist es schon mal schattig... In welcher Reihenfolge wir nun die Talsperren Genkeltalsperre-Bruchertalsperre-Lingesetalsperre absolvierten, ist mir nicht so ganz klar (die Trackaufzeichnung wirds berichten), aber wir folgten im Wesentlichen den Spazier- und Radwegen um die Gewässer, gewürzt mit ein paar schönen matschigen Traileinlagen und Waldstücken, in denen wir den ein oder anderen Pfad noch anlegen mußten ;-) GEIL!!! Flüssig laufbare Wege, rutschige Kieselsteinstücke, Wiesenmatsch, sanfte Anstiege und ein paar echte Downhills waren eine echt perfekte Mischung bei Nacht! Zumal ich die Brille wegpacken mußte, die lief dauern an, und dann kaum Details gesehen habe und nach Fußgefühl gelaufen bin...

Auf dem Rückweg gab es dann wieder den automobilen VP bei km36 und für den ein oder anderen wurde dieser kurzerhand zum Renntaxi umfunktioniert. Rolling home! Ganz ohne Zeitdruck und jeder in seinem Tempo, aber doch alle als wohlbehütete Gruppe zusammen liefen wir so um 2 Uhr auf dem Parkplatz wieder ein und konnten uns über 41,4 (41,8?) km mit 870Hm freuen, die wir uns in sternenklarer Nacht wohlgelaunt erlaufen hatten! Als Belohnung wartete die Kinderriegeltorte und natürlich ein echtes Erdinger alkfrei als Siegerbier! Und mein Apfelstreusel wurde auch noch fast komplett vertilgt, so muß das sein!!! Einen Obolus fürs Trailschwein gabs auch noch und dann wurde es doch zu frisch um noch länger im Freien zu stehen, so daß ich mich dann gegen 2:15 wieder auf den Heimweg machte.

Fazit: boah was hätte ich mich geärgert, wenn ich da gekniffen hätte!!! YEAHHH das war spitze!!!! Tolle Tourguides gehabt, nette Laufbegleiter (die fast alle am Dienstag in Waldbreitbach beim Staffelmarathon aufschlagen...) super Verpflegung, wunderbare Strecke in der Nacht, perfektes Wetter, zig fette Feuersalamander... was will man mehr?? Vielen Dank und gerne wieder!!!

Lg Karin

Wupperbergemarathon am 24.09.2017

Dieser Trail hat es in sich! Veranstalter Oli hat auch in diesem Jahr wieder eine wunderschöne Streckenauswahl getroffen und die besten Stücke rund um Solingen-Burg zu einer herausfordernden Runde zusammengeklebt. 42km mit gut 1500Hm, das war die Ansage! Der Sonntag startete mit Nebel und verhieß schönes Spätsommerwetter. Die Teilnehmer trafen sich alle gut gelaunt in der Jugendherberge von Solingen und nach kurzer Ansage ging es rüber zum Start am Schloß Burg. Kurze Verwirrung wegen der Wegeführung (es gab nur Striche und 4 Gabelungen zur Trennung der 42er und 21er-Läufer) und kurz nach 10 Uhr ging es steil bergab los auf die Strecke. Ich habe keine Ahnung, wo wir überall vorbeigelaufen sind, es war einiges dabei: Wasserwerk mit blauen Deko-Pumpen, Sengbachtalsperrenmauer, Wuppertaler Eisenbahnbrücke und vor allem viel NATUR!!! Fast keine Asphaltstrecken, ein paar Ortschaften gekratzt, aber ansonsten nur Waldwege, geilste Singletrails, Waldstücke allerfeinst und giftige Anstiege (auch rutschige steile Downhills). Ach wat schön!! Unterwegs sorgten 5 VPs für gute Laune (ohne Mampf kein Kampf), am letzten VP gab es sogar Weintrauben und SEKT!! So lief sich der Trail dann wunderbar entspannt, bergauf meistens gegangen, einmal gepennt und gestrauchelt, nette Leute unterwegs getroffen, 1 Pfandflasche aus dem Hang gefischt und im Ziel eine handgeschriebene Urkunde bekommen!!! Der Tag und die Route waren so schön, warum bin ich da nur 6:30 unterwegs gewesen?? ...das bergische Land steht auf jeden Fall ganz oben auf der Liste, supertolle Strecken!!! 

lg Karin

Fotodoku zum Weton-Benefizlauf in Limburg am 16.9.2017

Bestes Laufwetter und erfolgreiche Läufer am 3. September 2017 in Wallmerod

Was für ein herrlicher Herbsttag! Was für tolles Laufwetter!
Schon am Morgen leuchtete die Herbstsonne golden durch den Nebel, als wir uns auf den Weg nach Wallmerod machten.
Aus Selters machten sich Steffen und Max Müller, mit ihnen im Auto Christian Keser, frohgemut auf den Weg. Aus  Weidenhahn kamen Roland und ich. Aaron und Hans, nicht direkt im Lauftreff, aber doch in unseren Herzen, wollten 10 bzw. 5 km laufen.  Einige andere waren in Urlaub oder sonstwie verhindert, aber wir waren guter Dinge, den Lauftreff an diesem Sonntag bestens vertreten zu können.
Roland entschied sich als einziger für den Zehner, wir anderen nahmen die Halbmarathondistanz unter die Laufschuhe.
Ach, ja, der Ghostrunner....., war auch dabei, kühl spürten wir seinen Luftzug vor allem auf dem Rückweg, als die Kräfte schwanden, und er zog uns kameradschaftlich alle ein wenig, von den anderen unbemerkt, ermunternd und lockend ins Ziel am Bahnhof. "Gelbe Schuhe machen schnell und geben Kraft",  ist die Devise. (Um ganz ehrlich zu sein, weiß ich nicht, weshalb Steffen die zusätzlichen Schuhe mithatte, aber sie bereicherten sowohl das Foto als auch meine Phantasie.)
 
Natürlich hatte ich mir vor dem Lauf Gedanken gemacht: Was werde ich laufen können? Den ganzen Sommer über bin ich nur lange Läufe gelaufen, einen Halbmarathon sollte man schon unter 5er Tempo laufen..... Aber ob die Beine überhaupt noch wissen, wie das geht? Und wie wird sich der Sechsstundenlauf von letztem Wochenende noch auswirken? Außerdem habe ich Muskelkater vom Fitnessstudio! - Jede Menge Ausreden parat, falls ich dahinkriechen werde.
Realistisch, fand ich, sollte ich mich auf dem Hinweg bergauf im 5er Tempo bewegen, und dann hoffen, dass es bergab etwas schneller geht. Auf keinen Fall anders herum! Wie immer. Sage ich mir das.
 
Startaufstellung. Ich befinde mich als einzige Frau unter schnellen Männern. Halt, hier läuft doch schon was schief! Aber weiter hinten ist es eng und voll, neben dem Hänger der Zeitnehmer. - Ach egal, ich laufe an der Seite, dann können die Schnellen vorbei und ein paar Sekunden Vorsprung vor den ersten Frauen zu haben, kann ja auch nicht schaden.
Start, und los! Die Pferdchen laufen, ich bin eines von ihnen. Um mich herum hämmernde Füße und schnaufende Läufer. Ich schnaufe auch. "Zu schnell", sagt mir noch mein Kopf, aber die Beine laufen schon, das Feld zieht sich schnell auseinander und ich beobachte erstaunt aber nicht alarmiert meine KM-Zeiten: 4:42, 4:48, 4:47.....Locker ist anders. Aber es ist schmerzfrei, und es macht Spaß. 4:42, 4:44, 4:44. Ich beschließe, nicht mehr auf die Uhr zu gucken, sondern vielmehr in mich zu horchen, und rauszunehmen, wenn die Luft nicht mehr reicht, oder wenn irgendwas wehtut. Irgendwie kommen die anderen Frauen nicht von hinten. Hm. Aber Warten wäre nun auch doof. Ich laufe weiter. Ich stelle fest, dass ich an den VPs ordentlich an Tempo verliere, und nicht mehr gut beikomme. Aber egal, ich wollte ja in mich horchen, und nicht nach der Uhr gucken. Den Wendepunkt erreiche ich nach 50 Minuten - Sekunden kann ich beim Laufen nicht gut ablesen. Merken tu es ich mir eh nicht. Und wo ist die nächste Frau? Das ist der Vorteil an den Wendepunktstrecken, dass man zur Halbzeit einen Überblick über das Feld hinter sich bekommt. .... Ach, da..! Ja, und wie weit ist das jetzt? Wann hatte ich gewendet? - Weg. Ich weiß es nicht mehr. Auf jeden Fall ist sie nicht knapp hinter mir, aber auch nicht weit abgeschlagen. Was hilft's? - Weiterlaufen! So ein Halbmarathon sollte doch im Vergleich zu den Strapazen, die ich mir sonst so antue, flott rumgehen. SOLLTE. Wenn ich denn nicht das Tempo so forsch gewählt hätte.
Das mit dem schnelleren Rückweg kann ich vergessen. Mein Kopf wird rot und heiß. Meine Athmung ist schon zeimlich rauh. Die Beine funktionieren, sie sind stabil und brav, aber schneller können sie nicht mehr. Bei der nächsten Wasserstelle verliere ich wieder so viel Tempo. "Egal", sage ich mir, "Ruhe bewahren, weiter laufen. Das kommt ja vielleicht wieder."
Und es kommt wieder, netterweise ist ja der Wallmeroder Bahndamm schön gewellt. KM 18 (ja, ich gucke wieder auf die Uhr und rechne, ob ich unter 1:40 bleiben kann) - also KM 18 wird mit seinem Gefälle mit 4:36 mein schnellster Kilometer. Aber es ist auch klar, dass ich über 1:40 bleiben werde. Entlastend.
Natürlich verlockt es mich kurz, locker zu Ende zu traben und diese Anstrengung zu beenden. Aber soooo weit war ja die zweite Frau nicht hinter mir. Kein Gejammer, inzwischen nur noch anderthalb Kilometer. Dieses blöde Loch am Schluss, da habe ich ja gar keine Lust drauf. Egal - ich verlasse den Bahndamm, sause mit langen Beinen runter ins Loch und sehe die gegenüber liegende Rampe. Ein oranges Shirt, Roland! Roland kommt mir entgegen und quasselt mich voll, während meine Beine nun richtig wehtun und Dynamik oder Kraft Fremdworte aus weit entschwundenen Welten sind. Roland sagt, "Gleich bist du oben". Ich sage, "ja, aber ich kann nicht mehr. " Ich kann nicht wieder auf Tempo kommen. "Ruh dich noch was aus", sagt Roland, und ich: "Ja, ich ruhe mich aus, solange mich keiner sieht, und wenn wir um die Ecke kommen, versuche ich wieder schneller zu werden." .... Wir kommen um die Ecke und der Zielbogen ist in Sicht. Jetzt nur noch fertig laufen! Ich laufe fertig, passiere die Uhr- vorbei. Geschafft! 1:40:40.
Ich bin sehr zufrieden. Ich erhole mich recht schnell. Dem Mann von der Westerwälder Zeitung erzähle ich noch was, wie schön dieser Lauf an diesem schönen Tag war. Roland versorgt mich mit einem Becher Tee nach dem anderen.
Steffen kommt ins Ziel, auch Max und Christian.
Alle sind gut durch gekommen und zufrieden.
Später sitze ich mit Roland auf dem warmen Boden, wir essen Kuchen, ich habe einen Becher Kaffee. Da ist das Schönste an so einem Lauf. Und dann noch mit Sonne.
Was für ein herrlicher Tag!
 
Die Ergebnisse:
-->5 Km
Hoffmann, Hans Sunshine Project 1996 Männer 00.20.25 3 3 3
-->10 km
Neuroth, Aaron LG Westerwald 1997 M20 00.42.53 3 14 14
Riedel, Roland LG Westerwald 1963 M50 00.45.22 4 23 25
--> HM
Hoffmann, Sigrid LG Westerwald 1965 W50 01.40.40 1 1 14
Müller, Steffen LT SC Selters 1968 M45 01.45.39 7 25 27
Müller, Maximilian LT SC Selters 1994 M20 01.53.21 4 37 40
Keser, Christian SC Selters 1962 M55 02.12.57 6 56 71
(Bericht von Sigrid)

Fotos und noch mehr zum Großkampftag am 3.9.2017 und 27.8.2017

...da hätten wir jede Menge Schnappschüsse vom Hunsrück-Marathon am 27.8.2017 und vom Folgewochenende aus Wallmerod und Koblenz:

Achenseelauf in Tirol am 3.9.2017

Im vergangenen Jahr ergab es sich, den Achensee auf der sogenannten "Alpenüberquerung" wandernd zu erkunden und dabei von Wolfgang auf die Idee gebracht zu werden, eben diesen Lauf mitzumachen (Das war so ein Zeichen, ihn und Elke mitten in der Wildnis zu treffen...) . So wurde also der aktuelle Wanderurlaub in die schöne Rofan-Karwendel-Region in Tirol gelegt und nach einer Woche Wandern und Sightseeing sollte es am Sonntag um den See herumgehen.

Das Wetter hatte sich leider etwas verschlechtert, doch am Sonntag hörte der letzte Regen pünktlich zum Start auf und für 4-5 Minuten kam sogar mal die Sonne raus. Bei schattigen 9 Grad fiel der Startschuß um 10 Uhr und die Menge trabte los. 

Einmal um den schönen Achensee entgegen dem Uhrzeigersinn. Macht also erst mal gute 15km fast flache Strecke mit 99% Asphalt: von Pertisau über Maurach bis Achenkirch in der Tat eine schnelle Strecke. Mit dem letzten VP in Achenkirch ging es dann jedoch auf den Mariensteig, das ist ein Pfad entlang des Ufers mit ca. 200Hm und etlichen geilen Trailpassagen (98% ;-) ) . Auf den folgenden ca. 7 km lohnt sich jeder Trail-Schlappen und meine Salomons wurden ordentlich gequält: Treppen rauf und runter, MATSCH YEAH, rutschige Wurzeln, Schlingpflanzen, harte Dolomit-Felsen, Schotter und jede Menge PFÜTZEN!!! Dazu noch 2 kleine Wasserfallduschen und ein paar Sturzbäche, die man prima zum Überholen nutzen kann, wenn man das kalte Nass nicht scheut. Auf der Gaisalm gab es Getränke und die Bergwacht hat die Strecke gesichert und sich einen Spaß gemacht, uns über die Abgründe zu scheuchen.

Auch wenn dieser zweite Streckenabschnitt länger gedauert hat, mir kam es viel zu schnell vorüber vor... schade...

Im Ziel in Pertisau gab's dann eine schöne Medaille, eine Aludecke und mein privater Fotograf und Chauffeur Paul hielt schon die warme Jacke bereit. Die Uhr blieb stehen bei 2:33:26, gar nicht mal so schlecht!

Der Lauf war prima, bestens organisiert, genügend Parkplätze vorhanden, Umkleide und Dusche nach meinem Geschmack zu weit entfernt, dadurch sind die Leute sofort verschwunden. Verpflegung übersichtlich aber ausreichend und Startbeutel wiederum prall gefüllt mit allem was man brauchen kann, sogar schöne neue Laufsocken!

Fazit: der Ausflug hat sich gelohnt!!!

lg Karin

Jedem sein Festival – BUF 2017 (26.-27.8.2017)

(Bericht von Sigrid) Manche mögen es laut und matschig, Zelten im Schlamm, ganz neu auch mit Bierpipeline. Halsschmerzen vorprogrammiert, Sonnenbrand, viel Schmutzwäsche.

 

Das Bottroper Ultralauffestival konnte in einigen Punkten mithalten, setzte jedoch eindeutig andere Akzente: Grundprogramm war „Laufen satt“ - über sechs oder zwölf oder vierundzwanzig Stunden konnten Ultraläufer als Einzelteilnehmer oder in einer Staffel ihr Durchhaltevermögen testen. Dies war von den beiden ausrichtenden Vereinen Alder-Langlauf Bottrop und LG Ultralauf kompetent und mit Herz organisiert. Und das Rahmenprogramm, der Festivalanteil quasi, gelang auch hervorragend im Volkspark Batenbrock.

 

Mein Mann Roland und ich reisten Samstag früh an, zum Frühstück.

Im Bürgerhaus herrschte reges Treiben, fleißige Helfer waren mit dem Aufbau beschäftigt, aber uns zog es erst mal an die Theke. Während wir bei Kaffee, Brötchen und Rührei saßen, kamen immer wieder bekannte Gesichter vorbei. Die Vorfreude und mein Rennfieber stiegen langsam an.

Nachdem ich lange mit der Teilnahme am 12h-Stunden-Lauf geliebäugelt hatte, hatte ich mich denn doch eine Woche vor dem Event für die sechs Stunden entschieden. So sollte mein Start zusammen mit den Vierundzwanzigstundenläufern mittags um 12 Uhr sein. Die Zwölfstundenläufer würden von 19:00 bis 7:00 Uhr durch die Nacht laufen. Allen Teilnehmern stand es frei, sich im Park, direkt an der Laufstrecke, in unmittelbarer Nähe der Verpflegungsstände und des Bürgerhauses, ein Zelt aufzubauen zum Ausruhen, für die begleitende Familie oder sonstige Betreuer. Auf der Rückseite des Parks gab es ein Stadion mit Umkleiden und Duschen – alles praktisch beisammen und vom Wetter bestens mit Sonne oder Quellwolken und angenehmen Temperaturen versorgt.

 

Mein Rennen nun – der Sechsstundenlauf: Beim Aufbauen meiner vielen Fläschchen auf dem Selbstversorgertisch war ich milde belächelt worden. Ich kann ja auch nichts dafür. Fläschchen geben mir Sicherheit. Das Vorbereiten der Fläschchen ist ein Ritual, es macht mir Spaß. Es kanalisiert meine Unruhe. Ist halt so. - Ja, ich hatte zu viele Fläschchen.

Aber ich verpflege gerne aus eigenen Fläschchen, weil es einfach flott geht. Anfangs schnappe ich sie mir im Vorbeilaufen und verliere wenig Zeit. Später, wenn ich müde bin und mich nicht mehr entscheiden kann – schnappe ich mir ein Fläschchen und laufe weiter. Ich finde es praktisch.

 

Die ersten zwei Stunden vergingen im Flug. Ich fühlte mich toll, das Tempo war super, und meine PB lag im Bereich des Möglichen.

Die dritte Stunde, naja, da wurde es langsam anstrengend, mein 5:15er Tempo zu halten. Es wurde ja auch immer wärmer, mein Kopf wurde immer roter und heißer. Aber mein Ziel, in den ersten drei Stunden 34 km zu laufen, war nun erreicht, und ich konnte Tempo raus nehmen. Nur wie sollte ich noch 33 km in der zweite Hälfte schaffen? Es war nämlich eher so, dass das Tempo von selbst schwand, als dass ich es raus genommen hätte.

„Immer die Ruhe bewahren“, sagte ich mir. Solange ich laufe, ist ja erst mal alles im grünen Bereich. Die auf dem Bildschirm an der Matte angezeigten Kilometer konnte ich sowieso nicht ablesen, ohne stehen zu bleiben. Und ich kann ja auch so schlecht rechnen. Also weiter laufen.

Als mir 50 km angezeigt wurden, hatte meine GPS Uhr deutlich weniger auf der Anzeige. Also weiterlaufen. Das Tempo wurde nicht dramatisch langsamer, aber die11 km/h, die mich beruhigt hätten, waren es nicht mehr. „Eigentlich auch egal,“, beschloss ich dann irgendwann, wenn ich jetzt ohne Schmerzen und sonstige ernsthafte Probleme fertig laufen kann, ist es doch ein ordentlicher 6-Stundenlauf. Diese 66,97, die ich 2012 in Münster gelaufen bin, waren halt Anfängerglück. Immer, wenn man beginnt, über etwas nachzudenken, und es verbessern zu wollen, verkrampft man. Außerdem bin ich ja auch fünf Jahre älter geworden!

Also lief ich weiter, trank meine Fläschchen, versuchte mit dem Einen oder Anderen Späße zu machen und mich abzulenken. Nur noch zwei Stunden, nur noch anderthalb, nur noch eine...

 

Inzwischen war mir klar, dass ich bei den Frauen deutlich in Führung liegen musste. Über das Rennen der Männer, die ich immer wieder überrundeten, hatte ich den Überblick verloren.

Auffällig waren die Staffeln von SuS Oberaden und der LG Ultralauf, die sich in rasantem Tempo gegenseitig jagten. Vierundzwanzigstundenläufer, die ihr ganz eigenes Ding machten und Ruhe ausstrahlten, Parkbesucher, Rentner auf den Bänken, die sich vermutlich fragten, was wohl diese beharrlich ihre Runden ziehenden Läufer antreiben mochte.

In der letzten Stunde nahm ich vieles noch mal ganz anders wahr, guckte nicht mehr auf die Uhr, lief es einfach zu Ende.

Ganz am Schluss stellte ich mit Freude fest, dass ich mit einem kleinen Spurt noch die Zeitmatte erreichen konnte, was zur Folge hatte, dass ich nicht auf die Vermesser warten musste. Wie schön!

 

Wie schön immer wieder das Ende eines Stundenlaufes, den alle gleichzeitig beenden, und alle freuen sich, alle gratulieren sich gegenseitig. Jeder von uns hat es geschafft, jeder ist ein Sieger!

 

Das Rennen ist vorbei, ich kehre zurück zum Festival. Leute liegen erschöpft auf der Wiese, in der Sonne. Einige haben Sonnenbrand. Es riecht nach Bratwurst.

Was nehme ich mit?

Alle bekommen eine schöne Medaille mit dem Tetraeder darauf und ihre Urkunde. Ich bekomme sogar einen Pokal. Außerdem habe ich jede Menge leere Flaschen und schmutzige Wäsche!

Ein gelungenes Festival, finde ich.

 

Sonntagsläufchen beim 1. HuBuT – Hunsbuckeltrail in Laubach am 20.08.2017

Zu moderater Zeit am frühen Sonntag Morgen geht es zusammen mit Norbert los in den Hunsrück nach Laubach. Dort findet die Premiere des HuBuT statt, dem Hunsbuckeltrail. Es gibt 3 Laufstrecken im Angebot: 63km, 37km und 13km.

Norbert und ich starten beim Halftrail mit 37km. Vor Ort treffen wir Beytullah, der schon früh da ist und ebenfalls die 37km bezwingen will. Es ist noch recht frisch mit gut 10-12 Grad, der Himmel bedeckt, aber alles trocken und Regen ist nicht in Sicht. Das Wetter verspricht perfekte Laufbedingungen!

Die Startunterlagen sind schnell geholt, ein schöner Stoffbeutel mit viel Inhalt (z.B. ein Gläschen Marmelade!), dann noch ein Fototermin und um kurz vor 9 das obgligate Briefing des Veranstalters auf dem Startgelände.

Und endlich geht es los auf die Strecke! Erst noch runter vom Sportplatz, dann schon ab durch die Hecke! Wilde Waldpassagen mit phantastischen Singletrails wechseln sich ab mit gelegentlichen Wiesenwegen und kurzen Schotterpassagen. Die Strecke folgt im Wesentlichen dem Saar-Hunsrück-Weg und Asphalt sehen wir nur bei einigen wenigen Strassenüberquerungen, die vorbildlich gesichert sind. Es gibt schönen matschigen Morast, weich gepolsterte Nadelwege, Wurzeltrails par excellence. Wir klettern an Stahlseilen steil abwärts, rutschen auch schon mal auf dem Popo und laufen an kleinen Seen und idyllischen Bächen vorbei. Sensationell!! Bei Km19 kehrt die Strecke wieder um und wird leider etwas gewöhnlicher, Waldautobahnen und Ortsdurchlaufungen (Kastellaun) kommen nun dazu. Viele Waldstücke stehen weiterhin auf dem Programm und es geht ständig entweder bergauf oder runter, summa summarum ein Traum von Trail!

Die Verpflegung ist gut und völlig ausreichend, auf unserer Strecke stehen an drei VP’s die üblichen Leckereien bereit und keiner muß dürsten oder hungern. Im Ziel hätten wir uns dann allerdings noch ein Stück Kuchen gewünscht... Aber mit einem lecker Siegerbierchen kann man auch sehr zufrieden sein :-) 

Letzteres haben wir uns aber auch alle verdient! Beytullah ist raketenartig nach vorne gelaufen und hat die Strecke in 3:42 gerockt. Norbert war moderat unterwegs und in 4:43 souverän im Ziel und ich war zumindest nicht letzte mit meinen 5:00 :-)  

Zur Belohnung gab es eine wunderschöne Medaille aus Schiefer und die Erkenntnis, in jedem Falle einen perfekten Lauftag verbracht zu haben. So geht Trail, das war spitze!!

LG Karin

Viel los am ersten August-Wochenende!

Am FR 04.08.2017 fand der berühmt berüchtigte Malberglauf in Waldbreitbach statt. Knapp 7km lang, dafür um so mehr Höhenmeter... 

Und am SA 05.08.2017 gab es einiges zu erwandern umme Ecke in Ebernhahn! Hier die Infos: http://www.wanderfreunde-ebernhahn.de/sommerwandertage-2017/

Glückwunsch an alle!!! 

Beytullah im Juli auf Dauererfolgskurs!!!

Münz Wasserlauf in Montabaur am 09.07.2017

Heißes Lauf-Wochenende!!

02.07.2017 - Belfast 24h-WM:

Sigrid hat ihre AK gewonnen!!!!! 217km in 24 Stunden, der absolute Wahnsinn!!! Herzlichen Glückwunsch!!!! 

 

...und hier nun auch Sigrid's Bericht zu diesem phänomenalen Lauf: 

 

24 h von Belfast –Bock auf Rock around the clock

 

Vor dem Lauf ist nach dem Lauf! Daher beginnt die Geschichte von Belfast für mich in Albi, als ich letztes Jahr meinen 24er mit einem fetten Shinsplint nach zwei Dritteln des Laufs abbrechen musste.

Nicht nur mit der Verletzung hatte ich danach lange zu kämpfen. Vor allem psychisch hatte ich einen Durchhänger, denn mit der Freude am Laufen war auch der Glaube an meine läuferischen Fähigkeiten verlorengegangen. Aber er lockt denn doch wieder, so ein bunter Einsatz im Nationalteam, das große Event, schließlich hatte ich ja auch eine Scharte auszuwetzen.

So fiel meine Entscheidung, mich erneut auf einen 24-Stundenlauf vorzubereiten, schon Ende letzten Jahres. Ab Januar hatte ich ihn im Kopf und als Bewährungsprobe die 6 Stunden von Münster ausgesucht. Ab April lief ich nach Trainingsplan.... MEHR ...

 

01.07.2017 - Kölsche Klüngel (Staffel) beim Kölnpfad

Gelaufen wurde rund um Köln auf dem Kölnpfad, einem Rundwanderweg von 171 Kilometern. Die einen liefen alles, die anderen machten 10*11, wieder andere liefen die Nachtschicht (75km) und ich war Teil der Damenstaffel "Laufmonster" :-) Spontaner Einsatz von 31km bei 15 Grad und Dauernieselregen, super Veranstaltung, tolle Läufer, schöne Strecke, gerne wieder!!!

30.06.2017 - Nacht-Marathon in Marburg

Zu sehen sind Steffen, Norbert und Beytullah:

Resultate querbeet Mitte Juni 2017

Dazu kommt noch Achim's Teilnahme beim Koblenzer Firmenlauf mit 27:32!

 

Großkampf-Wochenende am 10.Juni 2017: Alsbach und Horhausen

Letzten Samstag war einiges los, hier ein paar Infos von Jens und Beytullah zu ihren erfolgreichen Teilnahmen!!

 

Karin's Bericht zum Rengsdorfer Wandertag

Wandertag im Westerwald! – 25.05.2017

 

Himmelfahrt in Rengsdorf, was sonst? Und wenn man aktuell schon nicht so weit laufen kann, dann sind halt eben die Schusters Rappen dran!!

 

Auch in diesem Jahr nahmen wir, Paul und ich, die Strecke mit Rucksack unter unsere Wanderstiefel. Auf dem Programm stand eine schöne große Runde von 31,5km. Es galt einigermaßen früh loszugehen und wir staunten nicht schlecht, als wir praktisch aus Versehen in die Startaufstellung der 50er-Ultraläufer hineingerieten. Aber perfekter geht es nicht, zumal wir so schon am frühen Morgen viele nette Leute wiedergetroffen haben und noch den ein oder anderen Schnack halten konnten. So trafen wir auf Sigrid und Jens, die sich die hügeligen 50km vorgenommen hatten. Um 8 lief die Truppe dann los und wir holten unsere blauen Teilnahmekarten zum Abstempeln für unterwegs.

 

Dann ging es los bei strahlendem Sonnenschein. Die Luft war noch angenehm kühl, also allerfeinstes Wanderwetter! Die Strecke verlief sehr abwechslungsreich durch Wälder, über Wiesen, in Täler hinein, die Anstiege wieder hoch... Ein paar Ortschaften wurden gekratzt, die Wied gequert. Berühmte Wanderwege kurzzeitig genutzt und dann wieder verwunschene Pfade erwandert. Die Beschilderung war perfekt und bis auf die ein oder andere unsichtbare Stempelstelle konnten wir auch alle VPs und KPs erreichen. Irgendwann brannte dann der Planet wie im Hochsommer und somit waren wir über jeden schattigen Waldweg froh.

 

Gingen wir anfangs noch fast einsam und allein unserer Wege, so gesellten sich dann im späteren Verlauf immer mehr Ultras auf dem Rückweg dazu, zuletzt wurde es dann sogar richtig voll auf der Zielgeraden, als wir die restlichen Wanderer von den anderen Strecken dazubekamen. Die Auswahl der Strecke war vorzüglich, ein paar schöne Fotomotive waren auch dabei und landschaftlich war die ganze Runde ein Traum!

 

Nach gut 8 Stunden, 5 Bananen, 3 Äpfel, 3 Rohkostriegeln, 2 Flaschen Apfelschorle und viel Kranenberger erreichten wir praktisch unbeschadet das Ziel am Freibad. Hier konnten wir dann gerade noch den Schlußworten des Veranstalters lauschen, der sich in flammender Rede übte und alle Helfer und Beteiligten (zu Recht) hoch lobte. So ist zu hoffen, daß dieser schöne Wandertag auch im nächsten Jahr wieder ausgerichtet wird!! Wir sind dann gerne wieder mit dabei!!

 

Eilmeldung vom Volkslauf in Sinzig am 25.05.2017

Der Rengsdorfer Westerwaldlauf aus Läufersicht

Sigrid's Bericht vom 25.05.2017

Bestes Vatertagswetter hatte der TV Rengsdorf für die Jubiläumsausgabe seines Westerwaldlaufes organisiert. Und das war nur das Sahnehäubchen auf einer rundum gelungenen und hervorragend organisierten Veranstaltung.
Der TVR lud ein, und begeisterte Läufer kamen. Niemand schien sich abschrecken zu lassen von den angekündigten 1500 HM, die die 50 km-Strecke von Rengsdorf bis an den Rhein nach Leutesdorf und zurück hatte. - Sie haben uns auch nicht direkt nach Leutesdorf geführt. Ich glaube, sie haben sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg an Bachtälern eingebaut, was sich mitnehmen ließ.
 
Gestartet wurde um Acht durch ein weitgehend unbeachtet gebliebenes "Peng" des Veranstalters ins Mikro. Er sagte "Peng", und die Läufer schwätzten munter weiter im Startbereich. Was hatte man erwartet? ... Irgendwann sprach sich herum, dass der "Startschuss" gefallen sei, und die Masse setzte sich trabend in Bewegung.
Das Schöne an den Läufen im Rheinischen Westerwald ist die große Abwechslung, die die Landschaft bietet. Mal geht es durch Wald, gerne auch auf engen Pfaden, steil auf und ab, und dann wieder öffnet es sich und  man läuft an Weiden entlang, kann in die Ferne blicken, und weit vor sich die Ameisenkette der anderen Läufer verfolgen. Das erste Highlight war die Blick ins noch entfernte Rheintal, der sich später wiederholte und den großen Fluß immer deutlicher zeigte. Durch Weinberge liefen wir, und kämpften uns dann langsam, inzwischen auf dem Rückweg, durch Eichenwälder auf steiningen Pfaden wieder nach oben.
Die Steigungen... sie schienen nicht zu enden. Manch einer fragte sich, ob wir denn in den Alpen seien??? - Nein, waren wir nicht. denn schon nach zwei Stunden hatte das steigende Leid ein Ende, und wir konnten dann - inzwischen fast sieben Stunden unterwegs - sanft nach Rengsdorf zurück rollen lassen.
 
Unterwegs erfrischten Jens und ich uns an fünf größeren VPs, die noch von zwei Trinkstationen ergänzt wurden. Natürlich war das Wetter toll und sorgte für gute Laune, dennoch war es erstaunlich, wie die Betreuerteams über Stunden hinweg uns durchweg mit guter Laune und lockenen Sprüchen empfingen und weiter auf den Weg schickten.
Ja, und gegen Ende waren wir müde. Während Jens sich seinen Alpenhalluzinationen hingab, versuchte ich mich immer wieder mit den Gedanken an das wartende verlockende Freibad aufzumuntern.
Herrlich blau war der Himmel, klar das Wasser im Edelstahlbecken, kühl umspülte das Wasser unsere schmerzenden Beine, als wir schließlich in das Nass sanken, welches uns trug und alle Erschütterungen und Leiden vergessen ließ. Keine Steigungen mehr, keine drückende Blase am Fuß, nicht Hunger noch Durst. Wir wurden getragen und gekühlt. Herrlich.
 
Anschließend gab es, nun wieder in der wärmenden Sonne sitzend, je nach Geschmack Kaffee und Kuchen oder Erbsensuppe.
Wir trafen auf Karin und Paul, schwätzten noch einen Runde, und fuhren schließlich mit allem Steigungen versöhnt und innerlich bereit für weitere Läufe nach Hause.

Resultate vom Alsberglauf in Rennerod am 19.05.2017

Hier die unerschrockenen Regenläufer vom Alsberg Lauf in Rennerod (10km):

Aaron in 40:27

Beytullah in 44:38

Andre in 44:45

Detlef in 46:24

Gratulation!

v.l.n.r.: Aaron - Andre - Detlef - Beytullah

 

Bilder statt Worte... 1. Oberwaldlauf in Selters am 07.05.2017

Sigrid's Bericht zum WHEW am 6.5.2017

Drei Mutige des Lauftreffs SC Selters stellten sich am 6.5. einer besonderen Herausforderung.

WHEW 100km

Das Bergische Land grenzt im Norden an das Ruhrgebiet. Als Wiege der Industriekultur verlaufen hier zwischen allen Ortschaften kleine Bahntrassen, auf denen früher bis in die kleinsten Ecken Waren und Rohstoffe transportiert wurden. Viele dieser Bahnen fahren nicht mehr. Aber die Trassen gibt es noch, und die meisten sind zu Wander- und Radwegen umgebaut. So führt auch die Strecke des WHEW100 durch sieben Städte, über jene alten Bahntrassen und entlang der Ruhr:
Wuppertal - Wülfrath - Velbert - Heiligenhaus - Essen - Hattingen - Sprockhövel - Wuppertal.

 

Die Veranstalter boten ein großes Spektrum an Wettkämpfen an: neben dem "Langen Kanten" von 100 km Solo konnten die Teilnehmer die Strecke auch als Zweier- oder Viererstaffel, sowie im Run-and-Bike Teamwettbewerb bewältigen.
 
Sigrid hatte sich entscheden, die ganze Strecke unter die Laufschuhe zu nehmen, da sie noch einen langen Trainingslauf in der Vorbereitung auf ihren im Juli anstehenden 24h-Lauf brauchte. Der Plan war, locker zu laufen und gesund durchzukommen. Eine Zielzeit von zehn Stunden war, in Anbetracht der inzwischen recht hohen wöchentlichen Trainingsumfänge, ein vollkommen ausreichendes Ziel.
Begleitet wurde Sigrid von Roland und Markus als Run-and-Bike Team. Markus war etwas zögerlich, wie viel er sich zutrauen sollte, und Roland wollte aufgrund von mangelnder Fitness auch nicht mehr als 50 km laufen. So war die Kilometeraufteilung zu Beginn des Rennens unklar, aber das Rad war ja zur Hand und beide guten Mutes, dass die Dinge sich weisen würden.
Die Veranstaltung präsentierte sich schon vor dem Start bei bestem Laufwetter, und es war bunt und voll. Der WHEW pulste, von Fahrrad-DJs begleitet, über die große Runde, überall waren auch Freizeitsportler unterwegs, an den VPs herrschte gute Stimmung und für das leibliche Wohl der Weitreisenden war bestens gesorgt.
Und trotz der langen Distanz wurde es eben nicht einsam, und gemeinsame Herausforderungen verbinden ja bekanntlich.
Zu Beginn lief Sigrid mit 5:30er Tempo an. Es ging ja erst mal sanft nach unten, bis nach 39 km das Ruhrtal erreicht war, wo es im Kernstück 33 km an der Ruhr antlang ging. Danach führte eine lange Steigung von 18 km stetig wieder nach oben, wo man wieder auf die nach Wuppertal führende Nordbahntrasse stieß.
Im Laufe eines so langen Rennens stellen sich immer wieder Durchhänger ein. Sigrid behielt die Nerven, achtete weiter auf gute Verpflegung und konnte so zwei Schwächephasen überwinden. Die 50 km Marke passierte sie nach 4:35 h, erledigte Fleißarbeit im Ruhrtal, freute sich über noch kooperierende Beine an der langen Steigung und erlebte große Freude, als es ab KM 93 tatsächlich wieder leicht bergab ging, und die Beine im Angesicht des nahenden Endes noch einmal zu fliegen begannen. So überquerte sie nach 9:37 höchst zufrieden und als dritte Frau im Gesamteinlauf die Ziellinie.
Das Run-and-Bike Team ging etwas verhaltener an und jeder der Zwei lief 50 km. Dies bedeutete, dass Markus erstmalig mehr als einem Marathon an einem Tag bewältigte. Die beiden wurden von Sigrid und anderen Freunden nach 10:33h im Ziel begrüßt.

Sigrid's Bericht zum Brinkenlauf in Boden am 28.4.2017

Teilweise kurz entschlossen machten sich sieben Lauftreffler am Freitag Abend auf den Weg nach Boden, um dort am Brinkenlauf teilzunehmen.
Kühl war es, aber freundlich. Bestes Laufwetter also!
Die Veranstalter vom TUS Ahrbach hatten in enger Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr ein schöne Laufveranstaltung vorbereitet.
Ausgehend von der Ahrbachhalle führte der 10 km Hauptlauf auf zwei gut zu laufenden 5- km-Runden, teilweise auf dem Tonthemenweg, um den Ort herum.
Im Rahmenprogramm liefen Schüler-und Jugendläufe, alles wurde fachkundig von Tamara Neuburger moderiert.
 
Unsere Läufer, von ganz unterschiedlicher Motivation getrieben, genossen die zwei (oder mehr) Runden und finishten mit folgenden Ergebnissen:

Andre's Bericht zum Volkslauf in Neuhäusel

Am 22.04. fand der erste Lauf zum Wäller Laufcup, bei sehr guten Laufbedingungen von ca. 10 Grad statt. Auf der doch hügligen, anspruchsvollen Strecke von 10km erreichte Beytullah Erbasaran in 44:24 min den 3.Platz in der Altersklasse M50 und Andre Neuroth in 45:22 min den 6. Platz in der Altersklasse M50. Beide waren mit Ihren Leistungen zufrieden.